Nach der Primarschule im Buchental, der Sekundarschule Flade im Notkerschulhaus und der Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen ging es für 4 Jahre von 1978 bis 1982 an die ETH in Zürich, wo ich Elektrotechnik studierte und als dipl.El.Ing ETH abschloss. Vertieft habe ich Leistungselektronik und Hochspannungstechnik. Bei der 2. Semesterarbeit und der Diplomarbeit schlug ich mich in der Hochspannungstechnik mit dem Streamer, ein Vorbereitungsvorgang für den elektrischen Durchschlag, herum. Das waren schöne Künste, die ich später nicht mehr brauchte. Aus dem Studium konnte ich im Berufsleben die Elektrotechnik und das erlernte systematische Vorgehen am besten gebrauchen. Das benötigte Projektmanagement war dann Training on the Job. Später in den Jahren 1995 bis 1997 absolvierte ich bei IMAKA/AKAD ein berufsbegleitetes Nachdiplomstudium zum dipl. Wirtschaftsingenieur STV. Ich wollte den Ökonomen, denen man auch als Ingenieur immer wieder begegnet, nicht völlig ausgeliefert sein. Dies hat nicht schlecht funktioniert, deren Aussagen konnte ich danach kritischer beurteilen.
Vom Februar 1983 bis April 1986 arbeitete ich nach dem Studium bei Brown Boveri BBC in Baden Dättwil als Entwicklungsingenieur. Dort war ich beschäftigt mit der Auslegung von statischen Blindleistungskompensatoren SVC für das Hochspannungsnetz. Das war eine sehr interessante Arbeit, bei der ich meine elektrotechnischen Kenntnisse vertiefen und festigen konnte. Zudem lernte ich verschiedene Hochspannungsnetze zumindest rechnerisch aus verscheidenen Regionen der Welt kennen. Auch an einem Patent für eine Optimierung der SVC konnte ich mitarbeiten. Ob dieses allerdings je zur Anwendung kam, weiss ich nicht.
Nach den gut 3 Jahren bei BBC gönnte ich mir zusammen mit Gabriela eine halbjährige Ferienreise durch Nordamerika. In der Zeit vom Mai bis November 1986 reisten wir mit unserem Wohnmobil "Kutschli", einem Dodge-Van von Miami der Ostküste entlang bis nach Maine. Ab New York begleitete uns Babs, die Schwester von Gabriela während 3 Wochen bis nach Toronto. In Kanada reisten wir von Québec nach Vancouver. Bei Sault Ste. Marie machten wir einen Abstecher in die USA und besuchten Moritz Wagner in Hougten am Lake Superior. Zurück in Kanada verbrachten wir einige Zeit in mehreren National Parks der Rocky Mountains. In Vancouver fand damals die Weltausstellung statt, die wir an 3 Tagen besichtigten. In Vancouver trafen wir auch noch HP Schmid. Von Vancouver reisten wir teilweise an der Küste und hauptsächlich entlang den Rockys über San Francisco, Las Vegas, Los Angeles nach San Diego. Im Westen genossen wir viele National und State Parks der USA. Über den Süden ging es wieder zurück nach Florida. Unsere letzten Stationen waren die Everglades und Key West.
Vom Januar 1987 bis Juni 1988 arbeitete ich bei der H.A. Schlatter AG in Schlieren in der Programmierung von elektrischen Schweissmaschinen. Meine ersten Erfahrung mir industrieller Programmierung war interessent, auch wenn die eingesetzte IT damals schon nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprach. Die Arbeit war auch verbunden mit mehrerer Inbetriebsetzungen in der Schweiz, Deutschland und Holland. Irgendwie konnte ich mich mit den Schweissmaschinen nie so richtig anfreunden, obwohl meine Programme die Metallmonster in Bewegegung setzten und die gewünschten Armierungsgitter produziert werden konnten. Das war auch der Grund dafür, dass ich nach eineinhalb Jahren bereits wieder den Arbeitgeber wechselte.
Vom Juli 1988 bis Juni 1993 arbeitete ich bei der Amstein+Walthert AG in Zürich Oerlikon. Meine Tätigkeiten umfassten Projekte im Bereich der elektrischen Energiegewinnung, wie z.B. mit dem Einsatz von Blockheizkraftwerken BHKW in Gebäuden, im Bereich der Steuerung von elektrischen Schaltanlagen inkl. der Einbindung von Notstromaggregaten und auch im Bereich der Gebäudeautomatisierung. Die Arbeitbeit war vielseitig, jedoch stark auf Gebäude ausgerichtet. Da mein persönliches Interesse mehr auf Seite der Erzeugung und Verteilung der elektrischen Energie lag, wechselte ich nach 5 Jahren in die entsprechende Branche.
Vom Juli 1993 bis Mai 1997 arbeitete ich bei der AEW Energie AG in Aarau. Beim kantonalen Energieveteiler beschäftigte ich mich hauptsächlich mit den Berechnungen zum elektrischen Verteilnetz auf der Mittelspannungsebene. Dabei war ich zuständig für die Erfassung und Abbildung des 16 kV Netzes im Netzberechungsprogramm Neplan. Diese Netzberechnung nutzte ich für die Berechnung der Netzplanung im MS-Netz. Weitere Aktivitäten waren Studien im Zusammenhang mit der Erneuerung von Unterwerken und Aktivitäten zur Einführung eines Geo-Information-Systems (GIS). Die Aufgabe bestand darin, das Programm SICAD von Siemens als GIS beim AEW einzuführen. Dies scheiterte jedoch, da es bei den Nutzern auf grosse Ablehnung stiess. Nach meiner Zeit im AEW habe ich erfahren, dass nachfolgend Smallworld eingesetzt wurde. Nach 4 Jahren beim AEW wurde ich von Gilbert Schnyder einem ehemaligen Mitarbeiter bei Amstein+Walthert AG angefragt, ob ich in seinem Ingenieurbüro mitarbeiten wolle. Da musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt.
Vom Juni 1997 bis August 2020 arbeitete ich bei Schnyder Ingenieure AG zuerst in Ottenbach ZH und ab August 2001 in Hünenberg ZG. Die Arbeit bei Schnyder Ingenieure (Sing) war sehr vielseitig, so war ich in den Bereichen Elektrotechnik, Automation und Energiewirtschaft als Projektleiter tätig. Einige Jahre wirkte ich als Geschäftsleiter in Hünenberg und danach bis zur Pension als Präsident des Verwaltungsrates von Sing Hünenberg. Von den vielen Projekten bleiben mir vorallem das mehrjährige VEiN mit seinen dezentralen Einspeisungen, die Planung und Umsetzung des Unterwerks Turtmann für die ReLL im Wallis und auch die Aktivitäten als Netzplaner für das EW Maienfeld in guter Erinnerung. Die Zusammenarbeit mit den Vertretern der Elektroversorgung war meistens sehr interessant und erfolgte auf einer freundschaftlichen Ebene. In der Automation war ich hauptsächlich für die DSM im Wallis tätig. Wir erstellten viele Steuerung für Infrastrukturanlagen und Anlagen der chemischen Produktion. Eine der grössten Herausforderungen war die Konfiguration und Inbetriebnahme einer neuen Steuerung für eine Kälteanlage mit 8 Kältekompressoren. Im Rahmen der Energiewirtschaft beschäftigte ich mich viel mit der Strommarktlieberalisierung sowie der Berechnung der zugehörigen Netz- und Energiepreise. Ein anderer Teil der Energiewirtschaft waren die Anlagenbewertungen im Zusammenhang mit den Heimfällen von Wasserkraftwerken der Analyse von Produktion und deren Vermarktung. Dabei lernte ich einige grosse Kraftwerke kennen, wie z.B. das Kraftwerk Linth Limmern (KLL), das Kraftwerk Zervreila sowie verschiedene Rheinkraftwerke. In den letzten Jahren durfte ich im Rahmen von Projekten mein Ingenieurwissen an junge Mitarbeiter von SIng weitergeben, was mir grosse Freude bereitet hat. Nach 23 Jahren bei Schnyder Ingenieure schloss ich das Berufsleben ab und wurde von meinen Mitarbeitern mit einer kleinen Feier in die Pension verabschiedet.